Die Andechser - wo kamen sie her, wo ging sie hin

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Ursprung und Geschichte der Familie der Dießen-Andechs-Meranier

Die Anfänge des Hauses Andechs liegen im Dunkeln und im Bereich der Legenden. So wird von einem Graf Rasso aus dem Frankenreich berichtet, der gleichzeitig Herzog von Bayern, Franken, Burgund, Meranien und Kärnten gewesen sein soll; ebenso war er Markgraf von Österreich, Pfalzgraf bei Rhein und Graf von Görz und Andechs. Nachgewiesen ist über ihn allerdings sehr wenig.

Andechser am Ammersee

Sicher ist, dass der Ursprung der Grafen von Andechs rund um den Ammersse zu suchen ist. Übereinstimmend berichten Bücher, dass die Grafen von Dießen das Augustiner-Chorherren-Stift Dießen gründeten. Mitte des 13. Jahrhunderts scheint man in diesem Stift den Versuch unternommen hat, einen Stammbaum der gräflichen Stifterfamilie zu erstellen, aber weder in Dießen, noch in der Adelsfamilie selbst, schien man sich an Familienangehörige vor dem späten 11. Jahrhundert zu erinnern.

Ablegen des "von Dießen"

Das Stift Dießen wurde später dem Heiligen Stuhl übereignete. Den Grafentitel der Familie weiterhin an Dießen zu knüpfen erschien nicht mehr passend, und so nannte sich die Familie seit Berthold II. nach ihrer Burg Andechs (auf einem Berg gegenüber von Dießen) „von Andechs“, während sich die andere Linie der Dießener Familie seit Otto (oo Justicia) nach seinem Hauptsitz „von Wolfratshausen“ nennt. Auf dem Berg ist übrigens heute, das Kloster Andechs zu finden, welches für das Jahr 1080 über die erste urkundliche Erwähnung von „Andehse“ berichtet.1

Ankunft am Obermain

Für uns am bedeutendsten taucht in der Familie der Andechs-Dießener Graf Arnold auf, der mit Gisela von Schweinfurt verheiratet war. 1057 starben nämlich die Grafen von Schweinfurt in männlicher Linie aus und die Besitzungen wurden unter den vier Töchtern aufgeteilt. So erbte Gisela unter anderem das Gebiet um Kulmbach und Bayreuth und die Andechser/Dießener kamen auch – neben ihren Besitztümern in Südbayern - an Gebiete am Obermain.

Dienste in der Königs- und Reichspolitik

Neben der bereits erwähnten Heiratspolitik förderten vor allem treue Dienste in der Königs- und Reichspolitik der Staufer, besonders unter Friedrich Barbarossa, den Aufstieg der Familie. Berthold III. nahm beispielsweise an fast allen Italienfeldzügen teil und bekam so durch die Gunst des Kaisers die Markgrafschaft Istrien zu Lehen verliehen. Sein Sohn Berthold IV. pflegte das gute Verhältnis zum Kaiser weiter. Er ist über vierzigmal Zeuge in Urkunden von Friedrich Barbarossa und erhielt von ihm auch den Titel eines Herzogs von Meranien, Dalmatien und Kroatien verliehen. „Meranien“ bezieht sich dabei aber nicht auf die Südtiroler Stadt Meran, sondern leitet sich vermutlich von slawischen Worte more=mare=Meer ab und bezog sich auf die Bewohner Dalmatiens an der adriatischen Küste. Zugleich sollte der hochfliegende Titel eines Herzogs von Meranien allen sichtbar zum Ausdruck bringen, dass die Andechser den Wittelsbachern (die das Herzogtum Bayern erhalten hatten) nicht untergeordnet sind, sondern gleichrangig. Berthold IV. war beim Abschluss des Konstanzer Friedens anwesend und auch Zeuge bei der Absetzung Heinrichs des Löwen (1180).

Verwandtschaft der Andechser

Im Stammbaum könnt ihr euch einmal anschauen, welche Nachkommen es bei den Andechser gab, und mit wem wir alles (über welche Umwege auch immer) verwandt sind. Ist recht interessant, da taucht Eckbert (Bischof von Bamberg) auf, eine Hochzeit mit König Philipp II. von Frankreich und noch vieles mehr. Aber Vorsicht: durch die Unsicherheiten wer vor 1100 zu den Dießen-Andechsern gehörte, gibt es leichte Variationen in den Anfängen.

Weiter geht's auf der Erkundungstour...

Die Geschichte unserer Namensgeber kennen wir nun. Aber haben die Grafen von Andechs auch etwas hinterlassen? Was haben sie geschaffen bzw. erreicht? Auf der Erkundung wenden wir uns daher jetzt den Besitzungen und Bauten der Andechser zu.

1 Bei Interesse an den Ursprüngen der Andech, sei „Herzöge und Heilige“, den Katalog der anlässlich der Landesaustellung über die Andechser im Kloster Andechs erschien, empfohlen. (Herzöge und Heilige, Haus der Bayerischen Geschichte München, 1993)

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Geschichte - Die Grafen von Andechs

Stammsitz der Dießen-Andechs-Meranier war am Ammersee in Sübayern. Zunächst in als Grafen von Dieflen, später dann als Grafen von Andechs bzw. Herzöge von Meranien gelangen sie - auch durch treue Dienste für Friedrich Barbarossa - bis an den Obermain im Norden Bayerns. Aber auch im Geistlichen Bereich finden sich viele Andechserinnen und Andechser wieder.